Eines der auffälligsten Merkmale einer Skulptur oder Holzfigur ist auf jeden Fall das Material, aus dem sie geschnitzt ist: Das Holz. Vor allem, wenn man sich für eine unbemalte Holzfigur entscheidet, stechen die Eigenschaften des Holzes sofort ins Auge bzw. in die Nase – von der Farbe über die Maserung bis hin zum Duft. Hier entdecken wir die in der Holzschnitzkunst meist verwendeten Holzarten und ihre wichtigsten Merkmale:


Ahornholz
Das Ahornholz ist eines der meist verwendeten Holzarten in der Holzschnitzerei, da es besonders weich ist und hervorragend bearbeitet werden kann. Seine Farbe ist sehr hell und reicht von weiß bis gelblich, die Maserung ist gut erkennbar. Die Oberfläche lässt sich ohne Weiteres polieren, lackieren und bemalen. Der Ahorn ist eine weit verbreitete Baumart und wächst in weiten Teilen Europas, Nordamerikas, Kanadas sowie in Fernost.


Lindenholz
Das Lindenholz ist weißlich und homogen, zudem sehr leicht und daher besonders für präzise Arbeiten wie Skulpturen, Schnitzereien, Intarsien, Drechselarbeiten und die Herstellung von Musikinstrumenten geeignet. Die Oberfläche des Holzes kann mit Farbe, Wachs und Lack einwandfrei behandelt werden. Die Linde ist in ganz Europa in zwei Varianten, Sommerlinde und Winterlinde, verbreitet, wobei die beiden Baum-Arten sehr ähnliche Eigenschaften haben.


Zirbelkiefer
Die mit Sicherheit auffälligste Eigenschaft der Zirbelkiefer ist ihr Duft: Besonders stark, aber durchaus angenehm. Ihre Farbe hingegen variiert von leicht rötlich bis hin zu einem intensiven Rot. Das Holz ist sehr weich und leicht, die Maserung gut erkennbar. Das Holz der Zirbelkiefer wird oft auch für Möbel und Inneneinrichtung im Tiroler Stil, insbesondere Küchen und Schlafzimmer, eingesetzt. Was die Tradition der Holzschnitzerei im Grödnertal anbelangt, war die Zirbel bereits seit dem 17. Jahrhundert die meist verwendete Holzart. Auch heute noch werden viele handgeschnitzte Skulpturen aus Zirbelkiefer geschnitzt.


Eiche
Eichenholz ist sehr hart und wird oft für Wohnmöbel, Fußböden, Treppen, Türen und Fenster eingesetzt. Seine Farbe ist relativ dunkel, je nach Art der Eiche kann sie von rotbraun bis braun oder sogar grau variieren. Eichenholz ist sehr langlebig und widerstandsfähig, was die Witterungsverhältnisse oder auch Ungeziefer anbelangt. Die Eiche ist stark verbreitet: sie ist in weiten Teilen Europas und Amerikas sowie in Eurasien und Nordafrika präsent.


Eschenholz
Eschenholz ist sehr leicht, sein Farbton variiert von weiß, fast gelblich bis rötlich, aber immer in hellen Tönen. Es handelt sich um ein sehr hartes Holz, welches oft bei der Herstellung von Wohnmöbeln, Fußböden oder Wänden eingesetzt wird. Da das Holz der Esche auch langlebig und trotz seiner Härte flexibel ist, wird es zusätzlich auch für Sportartikel wie Ruder, Parallelen und Baseballschläger verwendet. Seine Maserung ist sehr ausgeprägt und leicht zu erkennen.


Kirschbaumholz
Der Kirschbaum liefert ein sehr edles Holz, welches dank seiner besonderen rötlichen Farbe (dunkelrot – goldbraun) leicht erkennbar ist. Der Kirschbaum ist besonders in Nordamerika, Kanada und Europa verbreitet. Obwohl Kirschbaumholz relativ hart ist, wird es für den Außenbereich wenig verwendet, da es unbehandelt häufig von Schädlingen befallen wird.
Es lässt sich von Hand oder maschinell gut bearbeiten und wird häufig bei der Herstellung hochwertiger Wohnmöbel verwendet.


Nussbaumholz
Das Nussbaumholz ist eine sehr renommierte Holzart. Aufgrund seiner relativ weichen Konsistenz ist es eine der meist verwendeten Holzarten für die Herstellung von Möbeln und anderen Holzprodukten. Nussbaumholz wird darüber hinaus häufig für Musikinstrumente, Waffen-Teile und für die Innenausstattung von Luxuslimousinen verwendet. Diese Holzart kommt in Farbentönen von braun bis grau vor, mit beinahe schwarzen Maserungen. Der Nussbaum wird dank seiner schmackhaften Früchte weltweit gepflanzt und gezüchtet.
